Heute die Aktienanalyse zu Nintendo, einem japanischen Entwickler von Videospielen und Spielekonsolen. Vor allem in der Schaffung neuer IPs (=geistigem Eigentums) ist Nintendo sehr stark. Beispiele hierfür wären die Franchises Super Mario, The Legend of Zelda, Animal Crossing oder Pokémon. Nintendo beschäftigt zu Zeit circa 6.413 Mitarbeiter.
Unternehmensgeschichte
Gründung
Die Geschichte von Nintendo reicht bis in das Jahr 1889 zurück. Zu diesem Zeitpunkt gründet der damalig 30-Jährige Fusajirō Yamauchi die Firma Nintendo, was so viel wie „Lege das Glück in die Hände des Himmels“ bedeutet. Er fängt damit an, sogenannte „Hanafuda“ (=Blumen Karten), also japanischen Spielkarten herzustellen.
Schnell wird Nintendo Marktführer im Segment der Hanafudas in Japan. Deshalb beginnt Fusajirō Yamauchi die Karten auch für den westlichen Markt herzustellen und diese zu exportieren.
1929 geht Fusajirō Yamauchi in den Ruhestand und übergibt die Unternehmensführung an seinen Schwiegersohn, Sekiryō Yamauchi. Dieser versucht zunächst das Geschäft von Fusajirō weiterzuführen, doch die Karten geraten immer stärker in Verruf, da sich die Unterwelt Japans stark an den Karten bedient um illegales Glücksspiel zu betreiben.
Neuausrichtung
Aus diesem Grund brach der Umsatz für den Verkauf dieser Karten ein. Deshalb übernimmt 1949 der Urenkel Fusajirō Yamauchis, Hiroshi Yamauchi das Unternehmen und versucht Hanafudas stärker im westlichen Markt zu etablieren. Um das zu erreichen wird 1959 eine Partnerschaft mit Walt Disney geschlossen, die es Nintendo nun erlaubt die bekannten Disney Figuren wie Micky Maus, Donald Duck oder Goofy auf ihre Spielkarten aufzudrucken. Auch außerhalb Japans werden die Karten nun zu einem Erfolg.
Dennoch will Hiroshi Yamauchi für Nintendo neue Geschäftsbereiche erschließen: Nintendo versucht sich am Taxigeschäft, Instant Noodles und Love Hotels – doch keine von diesen neuen Ideen fruchtet. Dennoch: Ein neuer Bereich scheint sich für Nintendo auszuzahlen – das Spielzeuggeschäft. Die 1966 erschienene „Ultra Hand“ verkauft sich 1,2 Mio. Mal. Dabei handelt es sich um ein Gerät, welches sich bei der Benutzung ausfahren, und Sachen greifen kann.
Auch viele weitere Spielzeuge wurden von Nintendo bis zu den 70ern entwickelt: Darunter zum Beispiel eine Mini Baseball Maschine, die „Ultra Machine“ oder ein Liebes-Tester, dem „Love Tester“.
1970er: IPO und neue Markterschließung
1970 wird Nintendo an der Börse von Osaka gelistet. Die 70er setzen bei Nintendo den Startschuss für eine erfolgreiche Zukunft. Da sich langsam ein entstehender Markt für Videospiele bildete, wollte auch Nintendo früh in diesen Markt einsteigen. Um das zu schaffen wurde schon zu Anfang auf die Entwicklung von Arcade-Automaten und dazugehörigen Spielen gesetzt. Darauffolgend wurde bereits 1977 die erste Nintendo-Spielekonsole mit dem Namen „TV Game 6“ und eine Woche später die Konsole „TV Game 15“ veröffentlicht. In den darauffolgenden Jahren bringt Nintendo 5 weitere stationäre Konsolen unter der Color-TV-Game-Serie heraus, die alle erfolgreich waren und Nintendo einen Platz unter den Weltmarktführern im Videokonsolen-Bereich bescherten.
Shigeru Miyamoto
Als eine der tragendsten Persönlichkeiten bei Nintendo sollte der Videospiel-Entwickler und Game-Designer Shigeru Miyamoto genannt werden. Er ist maßgeblich an dem Erfolg von Nintendo verantwortlich, weil er Figuren und Spiele wie Donkey Kong, Mario, und The Legend Of Zelda mit Link entwickelte. Den Grundstein setzte Miyamoto 1981 mit dem Arcade-Spiel Donkey Kong:
Daraufhin erschienen mit dem Nintendo Family Computer (Famicom) in Japan 1983 und der europäischen und amerikanischen Version Nintendo Entertainment System (NES) 1985 auch die Spiele Super Mario Bros oder The Legend of Zelda unter der Regie von Shigeru Miyamoto – Die Konsolen und Spiele wurden zu einem internationaler Megaerfolg.
Entwicklung von Handheld-Konsolen
Mit dem Einstieg in den Handheld-Konsolen Markt gelang Nintendo schon 1980 mit dem Game & Watch ein weltweiter Erfolg (43,4 Mio. verkaufter Einheiten). Doch das war erst der Anfang. Mit der Veröffentlichung des Gameboys 1989 und seinen Nachfolgern, dem Gameboy Pocket, dem Gameboy Light und dem Gameboy Color werden neue Rekorde gebrochen: Die Gameboy-Serie verkauft sich über 118,69 Millionen Mal. Auch der Gameboy Advance aus 2001 kann da mit 81,51 Mio. verkaufter Einheiten mithalten.
Tops und Flops von Nintendo
In den nächsten Jahren folgen viele verschiedene stationäre und Handheld-Konsolen von denen einige besser und andere schlechter ankamen:
Nintendo DS:
– 2005: Nintendo DS
– 2006: Nintendo DS Lite
– 2008: Nintendo DSi
– 2009: Nintendo DSi XL
TOP (Platz 2. der meistverkauften Konsolen aller Zeiten – hinter der PS2 mit 157 Mio. verkaufter Einheiten)
Nintendo Wii:
– 2006: Nintendo Wii
– 2007/2008: Wii Balance Board
– 2012: Nintendo Wii Mini
TOP (Platz 4. der meistverkauften stationären Konsolen aller Zeiten)
Nintendo Wii U:
– 2012: Nintendo Wii U
Absoluter FLOP
Nintendo 3DS:
– 2011: Nintendo 3DS
– 2012: Nintendo 3DS XL
– 2013/2016: Nintendo 2DS
– 2015: New Nintendo 3DS
– 2015: New Nintendo 3DS XL
– 2017: New Nintendo 2DS XL
TOP (aber kam nie an den vorherigen Erfolge ran)
Nintendo Switch
– 2017: Nintendo Switch
– 2019: Nintendo Switch Lite
TOP(einige gehen mittlerweile davon aus, dass die Switch die PS2 überholen könnte und damit auf Platz 1. kommt)
Finanzkennzahlen
Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 64,52 Mrd. €.
Der Aktienkurs steht zu Zeit bei 486€.
Damit betragen die durchschnittlichen Werte:
Und die abschließenden Kennzahlen:
Bewertung der Finanzen
Nimmt man nun alle Informationen zusammen, ist zu sagen, dass das Unternehmen finanziell gut dasteht. Anzumerken ist das verkürzte Wirtschaftsjahr bei Nintendo, dass bereits im ersten Quartal des Jahres abgeschlossen ist. Somit geht das Wirtschaftsjahr 2021 bei Nintendo bis zum 31. März 2021. Daraus folgt, dass die Zahlen für 2021 mit hoher Wahrscheinlichkeit wie aufgeführt eintreffen werden. Das KGV beträgt demnach 21,59, das KUV 5,16 und das KBV 3,06. Zum Vergleich liegt der Branchendurchschnitts-KGV im Gaming-Sektor bei 32. Dennoch ist auch zu sagen, dass die Eigenkapital-Quote wahrscheinlich um mehr als 20% seit 2019 einbrechen wird. Dies kann auf neue Investitionen zurückzuführen sein, was kein schlechtes Zeichen ist.
Ausblick
Nach dem WiiU-Debakel war eine erfolgreiche Konsole wie die Switch dringend nötig für Nintendo. Einige Spieleanalysten gehen sogar davon aus, dass die Switch die PS2 auf Basis der Verkaufszahlen überholen könnte. Ich gehe davon aus, dass dieses Ziel hoch angesetzt ist, da mit erst knapp 80 Mio. verkaufter Einheiten Nintendo fast noch mal die gleiche Menge verkaufen müsste, um die 157 Mio. verkauften PS2s zu übertreffen. Ein Hoffnungsschimmer für dieses Ziel könnte eine verbesserte Nintendo „Switch-Pro“ Edition sein. Gerüchten zufolge ist es gut möglich, dass diese bis Ende 2022 erscheinen könnte. Auch das neue Pokémonspiel „Pokémon Legends Arceus“ und die Remakes der im Jahr 2006 erschienenen Spiele „Pokémon Pearl“ und „Pokémon Diamond“, die Anfang 2022/Ende 2021 erscheinen sollten, könnten dem Verkauf der Switch einen großen Schub bescheren. Optimal und auch nicht auszuschließen, wäre ein Bundle der neuen Switch-Version mit den genannten neuen Pokémon Spielen.
Fazit
Sollte ich die Aktie kaufen?
Nintendos Geschichte und derzeitiger Erfolg sind sehr inspirierend und spannend. Pokémon ist das stärkste Franchise in der Welt und erfreut sich international großer Beliebtheit. Auch finanziell steht das Unternehmen sehr gut da. Die erhöhte Verschuldung geht höchstwahrscheinlich auf die neuen Projekte mit den Pokémon Spielen und der im Raum stehenden neuen Switch Version zurück.
Aus diesem Grund denke ich, dass zum heutigen Stand das Unternehmen super fair bewertet ist. Mit einem KGV von 21,59 ist das Unternehmen im Verhältnis zu der Konkurrenz mit einem Branchendurchschnitts-KGV von 32 um fast 33% „unterbewertet“. Glaubt man daran, dass die neuen Pokémon Spiele bei der Switch einen erneuten Hype auslösen, so kann man ohne Bedenken in das Unternehmen investieren.
Ich persönlich habe zum jetzigen Zeitpunkt für diesen Aktienpreis von Nintendo bessere Investment-Alternativen. Sollte aber das Unternehmen einen Rücksetzer von 10% oder mehr erfahren, so ist es für mich ein absoluter Kauf und das Unternehmen wird in mein Portfolio gepackt. Dennoch kann es sein, dass zu dem jetzigen Aktienpreis kein Rücksetzer mehr stattfinden wird und jetzt eine sehr starke Einstiegsgelegenheit besteht.
Aber wie immer: Bildet euch eure eigene Meinung, schaut euch das Unternehmen selber in Ruhe an und entscheidet, ob es zu eurer Anlagestrategie passt.
Der beste Broker – keine Depotführungsgebühren
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Sehr gute Analyse. Super professionell. Ist immer interessant Ihre Analysen zu lesen. Ich habe schon nach Ihrer Analyse die Fresenius Aktien gekauft.
Danke Ihnen.
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